Sport

Dieser Blogbeitrag beschäftigt sich mit meiner zweiten Leidenschaft neben TYPO3 – dem Sport. Ich beschreibe meine Sport-Karriere und wie sich das ganze im letzten Jahr pandemie-geschuldet verändert hat.

Als Kind war ich unsportlich – Schulsport lag mir nicht, ich wurde als letzte notgedrungen in Mannschaften gewählt, hatte im Fach Sport sehr schlechte Noten und habe Sport gehasst. Ich war mir sicher, dass keine zehn Pferde mich jemals dazu bekommen, Sport zu treiben und auch gut zu finden. Am Ende der Schulzeit meldete ich mich (halb freiwillig) mit meiner Mutter im Fitnessstudio an. Sie hatte vorher einen Bandscheibenvorfall überstanden und ihr wurde geraten, sich sportlich zu betätigen. Am Anfang hatte ich meine Abneigung gegen die Mucki-Bude, dann fing es an, langsam Spaß zu machen. Gerätetraining konnte ich nicht viel abgewinnen, aber Kurse! Mit den richtigen Klamotten und den richtigen Trainern konnte Sport also auch Spaß machen. Nach einiger Zeit begeisterte ich mich fürs Langhanteltraining und Tae Bo. Natürlich nahm ich ab und wurde auch insgesamt beweglicher und ich begriff, dass man einfach nur die Sportart finden muss, die einem liegt, damit es Spaß macht.

Nach meinem Umzug nach Hannover nach Ende des Studiums war das im gleichen Gebäude ansässige Fitnessstudio und die Mitgliedschaft darin ein sehr positiver Punkt bei meinem ersten Arbeitsvertrag. Ich ging fast jeden Tag nach der Arbeit in dieses Fitnessstudio und machte mindestens 1 bis 2 Kurse fast täglich. Als ich ein bisschen Geld zusammengespart hatte, fiel mir mein Wunsch, die Ausbildung zum Instruktor zu machen und Kurse zu geben wieder ein. Ich machte bei SAFS&BETA die B-Grundausbildung und konnte ziemlich bald darauf in diesem Fitnessstudio Kurse vertreten. Sobald man im Verteiler ist, wird man auch von anderen Studios angefragt und so gab ich kurze Zeit später 2-3 Vertretungsstunden die Woche in verschiedenen Studios. Mir ging es weniger um Geld bei dieser Tätigkeit, sondern ausschließlich um Spaß. Es ist toll, für etwas, was man gerne macht auch noch Geld zu bekommen.

Ende 2007 stand der Umzug nach Köln an. Ich war aufgeregt, ob ich dort ebenfalls Vertretungsstunden würde geben können. In der Nähe meiner Arbeitsstelle meldete ich mich beim Just Fit im Unicenter an und ging fast jeden Tag nach der Arbeit dahin. Die Les Mills Kurse waren mir neu, ich war von Anfang an begeistert von BODY PUMP und BODY COMBAT. Zu dem Zeitpunkt gab ich schon hier und da Vertretungsstunden – meistens Step und BBP.

Ich beschloss die BODY PUMP Ausbildung zu machen (damals waren es nur zwei Tage) und bekam anschließend zweimal die Woche feste Kurse in einem kleinen Frauenfitnessstudio in der Nähe vom Rudolfplatz. An meine Anfänge kann ich mich noch gut erinnern. Trotz vorheriger langjähriger Erfahrung war ich aufgeregt und habe bei meinen ersten BODY PUMP Stunden bei der Choreo sogar gespickt. Ungefähr ein halbes Jahr später machte ich die BODY COMBAT Ausbildung. Dort war es allerdings schwierig einen festen Kurs zu bekommen und ich war immer weniger bereit, für eine Vertretung quer durch die halbe Stadt zu fahren oder mitten am Tag von der Arbeit zu verschwinden (nacharbeiten muss man ja trotzdem).

Als ich meinen Mann kennenlernte, gab ich dreimal die Woche meine Stunden und gab noch ein bis zweimal die Woche Vertretungen in anderen Studios. Das kleine Frauenstudio wurde irgendwann plötzlich geschlossen, worüber ich traurig war, da ich mich da sehr wohl gefühlt hatte. Für die Schwangerschaft und Geburt setzte ich gerade so wenig aus, wie medizinisch möglich – insgesamt drei Monate. Bis ca. einen Monat vor Geburt stand ich noch mit Riesenbauch im Kursraum (als Teilnehmerin) und fing 6 Wochen nach Geburt (langsam) wieder an. Ich bekam einen festen Kurs im neuen Just Fit Studio in der Richard-Wagner-Straße und nah da sonst auch an weiteren Kursen teil.

Allerdings wurde mit einem Kind die Organisation deutlich schwieriger. Konnte ich vorher Stunden geben und Vertretungen annehmen, wie ich wollte, musste ich jetzt immer dafür sorgen, dass unsere Tochter betreut wurde – von meinem Mann, ihrer Oma (eher selten). Wenn man zusätzlich noch fast vollzeit arbeiten möchte, wird es zunehmend schwierig. Weiterhin ist bei Les Mills Kursen erforderlich, dass man alle drei Monate die Choreografie lernt und regelmäßig Fortbildungen macht. Dafür die Zeit zu finden, wird mir einem Kind auch deutlich schwieriger.

Bei der zweiten Schwangerschaft setzte ich auch nur wenige Monate aus. Ich besuchte wieder bis ca. einen Monat vor Geburt die Kurse und stieg 8 Wochen nach Geburt wieder ein. Ich wollte ein gutes Vorbild sein, dass Sport auch in der Schwangerschaft möglich ist. Vorausgesetzt es geht einer gut und frau hört sehr gut auf ihren Körper.

Bis Anfang 2020 war ich der festen Überzeugung, dass ich diese Kurse (am Ende waren es nur noch zwei feste Kurse die Woche und keine Vertretungen mehr) geben werde, bis ich wegen Altersschwäche von meiner kleinen Bühne getragen werden muss. Dann kam die Pandemie und die Fitnessstudios wurden geschlossen. Da ich bereits vorher mit Training zu Hause angefangen hatte (mit zwei Kindern schafft man es einfach nicht so oft ins Studio), war der Verlust erst nicht so schwer. Ich hatte bereits Equipment zu Hause und die Anzahl der Stunden, die ich Zuhause trainierte einfach nur ausgebaut. Als im Sommer 2020 die Studios wieder öffnen durften, haben mir die Zeiten für meinen BODY COMBAT Kurs nicht gepasst, so dass ich den Kurs aufgegeben habe. Seit November 2020 sind die Studios wieder geschlossen, die Wiedereröffnung steht an (mit sonderlichen Auflagen) und beschloss, nun auch BODY PUMP aufzugeben – zumindest als Instructor.

Es fühlt sich komisch an, dieses Hobby aufzugeben. Es hat mich seit 2005 begleitet und wäre die Pandemie nicht gewesen, würde ich damit einfach weitermachen. Als Instruktor habe ich einigen Menschen meine Begeisterung für Sport mitgeben können. Ich glaube fest daran, dass Sport jedem Spaß machen kann, wenn man den richtigen Sport für sich findet. Ich mochte das positive (und selten negative Feedback) zu meinen Kursen und meiner Person, die Stimmung im Kursraum, das gemeinsame Erlebnis, das Gefühl, Menschen positiv beeinflussen zu können. Es wird mir fehlen…

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